So viele Vorteile die neue Technologie auch haben mag, stets sind mit ihr auch Nachteile verbunden. Diese können sich negativ auf die Gesundheit oder die Umwelt auswirken.
Auswirkungen auf die Gesundheit
Da Nanoteilchen sehr klein sind, können sie auch ungehindert in menschliche Zellen eindringen. Dort können sie unter Umständen Schäden anrichten. Die negativen Auswirkungen der Nanopartikel auf den menschlichen Körper sind bislang noch nicht ausreichend erforscht. Mitunter könnten sich dadurch Gefahren ergeben, von denen wir heute noch gar nichts wissen. Das führt zur Verunsicherung und deshalb gibt es auch Kritiker der Nanotechnologie.
Nanopartikel aus Siliziumdioxid, die häufig in der Lebensmittelindustrie eingesetzt werden, könnten neuesten Studien zufolge das Erbgut des Menschen schädigen. Titandioxid, das ebenfalls in der Lebensmittelindustrie Verwendung findet, löst in Tierversuchen Lungenkrebs aus. Ferner wird auch das Erbgut in Keimzellen, die für die Fortpflanzung wichtig sind, geschädigt und an die Nachkommen in desolater Form weitervererbt. Das könnte auch beim Menschen in Zukunft zu einem ernsthaften Problem werden.
Nanosilber, das als keimtötender Wirkstoff in verschiedenen Produkten verwendet wird, hat im Laborversuch bei Ratten zu massiven Lungenproblemen geführt. Da Nanosilber als Biozid eingesetzt wird, könnte es langfristig dazu führen, dass viele Bakterien und Krankheitserreger langsam gegen diese Substanzen resistent werden und mutieren. Ähnliches geschah bereits durch die stark verbreitete Anwendung von Penizillin.
Auswirkungen auf die Umwelt
Substanzen und Schadstoffe, die negativ auf die Gesundheit des Menschen wirken, haben meist auch negative Folgen für die gesamte Umwelt. Nanopartikel, die massenhaft in verschiedenen Produkten und Lebensmittel eingesetzt werden, könnten dazu führen, dass das Ökosystem in Gewässern kippt.
In der Industrie werden heute verstärkt sogenannte Kohlenstoff-Nanoröhrchen verwendet. Bereits vor zehn Jahren wurden allein in Deutschland über 200 Tonnen davon produziert. Diese Nanoröhrchen werden in den verschiedensten Produkten verarbeitet. Deren negative Auswirkungen auf die Umwelt wurden bislang noch nicht restlos erforscht. In zahlreichen Studien wurde mittlerweile bestätigt, dass Nanoröhrchen die Lungen von Lebewesen schädigen können. Nanoröhrchen zeichnen sich durch ihre Langlebigkeit aus und sie sind nicht wasserlöslich. Aus diesem Grund könnten sich diese Partikel in vielen Gewässern ungehindert ausbreiten.
Nanopartikel im Abwasser
Nanopartikel können dann gefährlich werden, wenn sie massenhaft ins Abwasser oder in den Abfall gelangen. Auf Mülldeponien oder in Gewässern könnten sich diese Partikel ansammeln und das Ökosystem ernsthaft in Gefahr bringen. Aufgrund ihrer geringen Größe können Nanopartikel auch mithilfe von Kläranlagen nicht aus dem Abwasser entfernt werden. Zudem bringen viele Landwirte den Klärschlamm aus Kläranlagen auf ihren Feldern aus, was zu einer weiteren Verbreitung der Nanopartikel beiträgt.
Da es bis heute noch keine umfassenden Studien und wissenschaftliche Berichte zu diesem Thema gibt, kann die Größe dieses Problems noch nicht klar abgeschätzt werden. Um die potenziellen Gefahren, die mit der Verwendung von nanotechnischen Produkten einhergehen, richtig einschätzen zu können, bedarf es in Zukunft noch umfangreicher Studien und Analysen.